Chronik der Kgl. bayr. priv. Schützengesellschaft Seefeld e.V.
Ein genaues Gründungsdatum der Schützengesellschaft Seefeld ist bislang unbekannt. Wahrscheinlich ist diese aus einer Bürgerwehr während des 30-jährigen Krieges zur Zeit des Freiherrn Ferdinand Maximilian Toerring zu Seefeld entstanden.
Schriftlich erwähnt wird die Schützengesellschaft auf einer Urkunde vom 07. Oktober 1786, mit der Aufforderung zur Änderung der Schützenstatuten vom bayerischen Kurfürsten Carl Theodor, an alle privilegierten Schützengesellschaften in Bayern.
Mit der Gründung des Königreichs Bayern 1806 wurden alle privilegierten Schützengesellschaften in "Königlich priviligierte Schützengesellschaften" umbenannt. So auch unser Verein.
Das einzige Vereinsabzeichen aus jener Zeit, das uns heute noch bekannt ist, ist das Vereinsabzeichen von 1836.
In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts hat der damalige Postwirt Steeb im „Badgarten" am Pilsensee einen Schießstand zum Feuerschießen eingerichtet. Unter Führung von Förster Mathias Loibl, wurde am 25. April 1854 die Feuerstutzengesellschaft Seefeld gegründet.
Im Herbst 1868 wurde diese noch einmal aufgelöst, weil sie landgerichtlich nicht genehmigt war und am 25. April 1869 wurde sie unter Annahme der allgemeinen Schützenordnung des Königreiches Bayern wieder weitergeführt. Mit der Einführung dieser Schützenordnung ist der heutige Titel „königlich privilegierte" begründet.
Erstmals in der Hauptversammlung 1893/94 war vom Zimmerstutzenschießen die Rede. Es steht untrüglich fest, dass sich in diesen Jahren das Schießen auch in Seefeld vom Feuerstutzen auf den Zimmerstutzen verlagert hat. Inzwischen hatte sich in Oberalting eine Zimmerstutzengesellschaft aufgetan. Sie ist am 15. November 1900 mit 15 Mitgliedern in die Seefelder Gesellschaft übergetreten. Die Feuerschützen-Freunde gaben sich noch nicht geschlagen. Der Schießstand in der Badwiese war längst nicht mehr und so ging man mit der Genehmigung der Herrschaft zu Toerring daran, in der Klause auf herrschaftlichem Grund eine größere Schießanlage zu bauen. Der Stand war 1904 fertig. Durch den 1. Weltkrieg fand jedoch keine rege Schießbeteiligung statt und aufgrund größerer Zahlungsschwierigkeiten musste der Stand 1918 nach Steinebach verkauft werden. Geschossen wurde schon vor dem 1. Weltkrieg auf der Post, ausschließlich mit Zimmerstutzen. Einbahnig ging es dann die ganzen Jahre von einem Podest im Nebenzimmer der Postwirtschaft mit dem Zimmerstutzen durch ein Mauerloch unter der Decke über das Gastzimmer auf einen Kugelfang mit Anzeiger.
1933 regte der damalige Schützenmeister Bals die Anschaffung einer Schützenkette an. 29 gestiftete Taler wurden gefasst und der Grundstock für die heutige Schützenkette war gegeben. Im Herbst 1939 hatte Max Painhofer das Schützenamt übernommen. Er war es, der 1950 die alten Schützen und Interessierten in die Postwirtschaft zusammenholte und bekannt gab, dass das Sportschießen jetzt nur noch mit Luftgewehr erlaubt sei. Anfangs war man nicht sehr begeistert. Nachdem jedoch ein Luftgewehr gestellt wurde, probierte man es wieder vom Podest aus durch das gewisse Loch auf die Scheibe. Durch ständiges Wechseln der Besitzer und Pächter der Postwirtschaft, wurde diese im Herbst 1955 geschlossen. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe, wurde das Bräustüberl gefunden. Zunächst war es nur ein Stand. Geschossen wurde von der Küche durch ein Mauerloch auf die Scheibe. Später kam ein zweiter Stand hinzu. Bei aller Gemütlichkeit im Schützenstüberl waren jedoch die Schießmöglichkeiten begrenzt. Da die Postwirtschaft wieder in Betrieb war, wurde der Schießbetrieb ab 1963 wieder dort abgehalten.
1973: Brand in der Postwirtschaft
Am 10. September 1973 um 13.30 Uhr gab es in Seefeld Feueralarm. Die Postwirtschaft brannte. Der Dachstuhl und somit auch der Schießstand standen in Flammen. Vereinsgewehre, Teilermaschine und gelagerte Scheibenbänder waren mit der sonstigen Einrichtung verloren. Die Hechendorfer Schützen boten ihre Schießanlage zur Mitbenutzung an, 2 Jahre lang wurde dort von den Seefelder Schützen geschossen. Im Herbst 1974 wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung, mit Genehmigung des Besitzers, ein Anbau an die damalige Grießbergalm beschlossen.
1975: Schießstand in der Griesbergalm
Seit 1975 wurde in dieser Schießanlage auf 12 Ständen regelmäßig geschossen, ausschließlich mit ausgereiften, technisch und hoch entwickelten Präzisionsluftgewehren. Nach den Feuerstutzen, ist jetzt auch der Zimmerstutzen überholt. 1996/97 wurde die bestehende Kegelbahn in der damaligen Grießbergalm (heute Hazienda) durch Eigenleistung der Mitglieder in ein Schützenstüberl umgebaut. Dort fanden nicht nur die wöchentlichen Schieß- und Trainingsabende statt, sondern auch verschiedene Veranstaltungen. Nachdem im Juli 2006 ein sehr schwerer Sturm über Seefeld hinwegzog, der die Hazienda und auch unser Schützenstüberl stark beschädigte, mussten wir ab der Saison 2006/2007 uns eine neue vorübergehende Bleibe suchen. Diese fanden wir bei den Bavaria Schützen in Drößling.
2012: Unser neues Schützenheim
Seit 2012 sind wir in unserem neuen eigenen Schützenheim im Gewerbepark 2. Es ist super schön und großzügig. Besonders stolz sind wir auf unsere separate Waffenkammer und dem kleinen Büro mit Aussicht auf die Stände. Auch ist eine schöne kleine Umkleide integriert. Das große aber trotzdem gemütliche Stüberl mit offener Küche und Thresenbereich wird jeden Freitag in vollen Zügen von unseren Mitgliedern genutzt und bis spätabends zum Ratschen und Karteln genutzt.
2015: Elektronische Schießanlage
Im Sommer 2015 wurde unsere alte mechanische Schießanlage abgebaut und eine neue moderne elektronische Schießanlage auf unserem Schießstand installiert. Geschossen wird nun auf 9 elektronischen Schießständen der Fa. Meyton. Jeder Stand wird über einen Tablet-Computer gesteuert.